Geschichte

Die Entwicklung des fairen  Handels in Lichtenegg

In den späten 70iger Jahren wurde eine Selbstbesteuerungsgruppe im Vikariat-Süd unter der Leitung von Weihbischof Florian Kuntner, Pater Franz Edlinger, Fritz Giglinger und H. Stummer gegründet. Diese setzte sich zum Ziel, dass die Menschen in der sogenannten „3. Welt“ unter lebenswürdigen Bedingungen arbeiten und leben können.

Das heißt, dass die ProduzentInnen für ihre Arbeit einen gerechten Lohn erhalten, eine geregelte Arbeitszeit haben, einen menschenwürdigen Arbeitsplatz vorfinden und keine Kinderarbeit dabei haben, außerdem wird der Markt nicht von Großkonzernen verwaltet, sondern die Unternehmensführung liegt auch bei den Leuten aus dem Dorf.

Das damalige Team der katholischen Frauenbewegung Lichtenegg (KFB) hörte davon und nahm bei einem Monatstreffen im Bildungshaus St. Bernhard teil. Danach kam man zum Entschluss auch in Lichtenegg im Mai 1980 im Rahmen der KFB eine Selbstbesteuerungsgruppe zu gründen. Es fanden sich Freiwillige, die monatlich einen gewissen Betrag dafür gaben.

Am 26. Oktober 1981 wurde die Selbstbesteuerungsgruppe aus der KFB ausgegliedert und als eigene Gruppe geführt. Für die Leitung stellte sich Frau Fachlehrerin Elisabeth Pichler, verheiratete Senft , zur Verfügung. Ihre Nachfolgerin bis heute wurde Frau Religionslehrerin Helene Waldherr.

Von der Wr. Neustädter Selbstbesteuerungsgruppe hörte das Team der KFB auch, dass man in der Pfarre einen damals sogenannten „Dritte- Welt- Markt“ (heute Fairtrade- Markt) abhalten kann.

Die KMB Lichtenegg unter der Leitung von Hr. Wilhelm Gallei schloss sich dieser Idee an. Hr. Gallei und ich (Maria Schuh, Kaltenberg) holten im Oktober 1980 die Waren für den ersten „Dritte-Welt-Markt“ in Lichtenegg  von Wien, wo es ein Auslieferungslager gab, ab. Einige Male wurde ein solcher Markt in Lichtenegg abgehalten.

Seit dem 1. „Dritte- Welt- Markt“ (Oktober 1980)  bis zum Jahre 2002 verkaufte Maria Pichlbauer aus der Pfarrgasse Kaffee. Auch für den Pfarrkaffee wurde dieser immer genommen. Die Waren dafür bezog sie aus Salzburg-Bergheim, weil es in unserer Nähe noch keine Bezugsquelle gab.

Einige Jahre konnte man auch Fairtrade-Waren im Kaufhaus Hofleitner kaufen.

Vom Jahre 2000 – 2002 hielt Pater Franz Edlinger in Lichtenegg öfters Gottesdienste, da hatte er auch immer einen Fairtrade-Verkauf dabei.

Den Fairtrade-Markt, den es im Pfarrheim 4mal jährlich gibt, baute Frau Helene Waldherr im Jahre 2002 auf. Seit 2012 führt ihn Frau Veronika Schiefer.

Somit gibt es den Fairtrade-Verkauf in Lichtenegg seit Oktober 1980.